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Geschichte über den Ort Kirchweg

Der Ort Kirchweg befindet sich im Bezirk St. Pölten und liegt an der Landesstraße L132 zwischen dem Ort Furth (Gemeinde Böheimkirchen) und dem Ort Fahrafeld (Gemeinde Kasten).

Aktuelle Zugehörigkeit von Kirchweg:

Gemeinde und Pfarre: Pyhra, Schulsprengel: Kasten (Volksschule Fahrafeld und Michelbach).
Post: Böheimkirchen (Postleitzahl 3071), Telegrafenverwaltung: Kasten (Telefonvorwahl 02744).
Gericht und Bezirkshauptmannschaft: St. Pölten

Kirchweg hat 23 Häuser und besteht in der heutigen Form seit den 1960er Jahren.

Davor gab es nur zwei Einzelhöfe mit Neben- bzw. Ausgedingehäuser, die am ehemaligen Weg zur Kirche nach Böheimkirchen lagen:

Stolzenhäusl  und
Kirchhof (spätere Bezeichnungen Kiringhof und Kierlinghof). -> siehe auch Hauschronik Kierlinghof

In den Pfarrbüchern der Pfarre Pyhra findet man den frühesten Eintrag vom Kirchhof im Jahr 1632.    
Die Erstbesiedelung dieses Gebietes liegt aber schon weit länger zurück.

Aus "Fontes rerum Austriacarum, Österreichische Geschichtsquellen, Zweite Abtheilung, Diplomataria et acta"
Diese weitausgedehnte Waldgegend bei Pira, Heuberg (Huperg) zwischen
den zwei Perschlingbächen war ohne Zweifel ein Erbeigenthum des Bischofs
Altmann, wie aus den Worten : „quicquid sui iuris erat;** sowie in Nr. IX: „in aüodio apud pirieha", zu schliessen ist.

Altmann von Passau (* um 1015 in Westfalen; † 8. August 1091 in Zeiselmauer, Niederösterreich) war ein Klostergründer und Bischof der Diözese Passau, der als Heiliger verehrt wird.

Anm.: Mit den zwei "Perschlingbächen" ist einerseits der Perschingbach und andererseits der Michelbach gemeint, der früher als der "große Perschlingbach" bezeichnet wurde (siehe auch: Perschlinghof in Fahrafeld Nr. 4).
 

aus dem Buch "Geschichte von Böheimkirchen" von Gerhard Häusler, Seite 80:

Es ist anzunehmen, dass auch das Hügel- und Bergland südlich von Böheimkirchen im Zug seiner Rodung und Besiedelung durch entsprechende Wege erschlossen wurde. Ein Hinweis darauf wäre der Ortsname Steinabruck bei Kasten (1290/1313 Steinaprucke) und Hochstraß am Hegerberg.
Den frühen urkundlichen Nennungen ist zu entnehmen, dass das Alpenvorland um Böheimkirchen im badenbergischen Hochmittelalter vollständig besiedelt und kultiviert worden ist. Die horstartigen Altsiedlungsräume wurden miteinander verknüpft; von den alten Forsten blieben als geschlossene Waldgebiete nur Schildberg, Haspelwald und Eichberg.

Seite 82:
Die frühen Nennungen von Michelbach (um 1124), Kasten (1157/63) und Stössing (1200/04) weisen darauf hin, dass auch in den Tälern südlich von Böheimkirchen noch zur Babenbergerzeit Siedlungsmittelpunkte für die fortschreitende Einzelhofsiedlung entstanden. Zwar fallen die meisten Nennungen dieser Einzelhöfe erst ins 14. Jh., doch ist anzunehmen, dass schon im Hochmittelalter hier ein blühendes bäuerliches Hinterland entstand - im Gegensatz zu dem bis in die frühe Neuzeit geschlossenen Forst des landesfürstlichen Wienerwaldes im Osten dehnte sich die Einzelhofsiedlung im Bereich der Perschlingbäche früh zum heutigen Bestand aus.
Für die Intensität der mittelalterlichen Landwirtschaft zeugt die Verbreitung des Weinbaues, der wohl schon in der karolingischen Epoche hier eingeführt wurde und anlässlich der Schenkung eines Weingartens bei Mechters an Göttweig im 11. Jh. erstmals für unser Gebiet zu belegen ist.
Schon im 12 Jh. werden Weingärten zu Zell genannt; der Ortsname Weinzettl (1302/22 Weinzuerl) weist auf die Niederlassung von Winzern hin. Für das erstaunlich weite Vordringen der Rebenkultur in die Täler von Kasten und Michelbach im Spätmittelalter und in der Neuzeit finden sich viele Belege; vielfach sind einstige Weinberge noch an den terrassierten Hängen und Flurbezeichnungen zu erkennen. Seit dem 16 Jh. befand sich der Weinbau in stetigem Rückgang.


Ab dem Jahre 1770 wurden in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie Hausnummern vergeben. Alsbald erhielten auch die Häuser am Kirchweg Nummern. Das Stolzenhäusl die Nummer 1, der Kierlinghof die Nummer 2 und deren zwei Nebenhäuser die Nummern 3 und 4.

Aus "Alphabetisches Haupt-Register aller in dem topographischen Post-Lexikon enthaltenen Ortschaften der kais. königl. Erbländer, Dritter Band" von 1808
Kiringhof, Östereich unter der Enns V.O.W.W.*, ein Dörfchen der Herrschaft Wald und Filiat der Pfarre Pira, nicht weit davon entlegen

*= Viertel ober dem Wienerwald -> das heutige Mostviertel

Aus "Topographischer Land-Schematismus, oder Verzeichniß aller im aller im Erzherzogtume Österreich unter der Enns befindlichen Ortschaften Band 1" von 1822
von J. W. Steinius
Kirchweg, Weiler am Mühlbach zwischen Fahrafeld und Furth
Dorf, 4 Häuser, nächste Poststation: St. Pölten, zur Pfarre: Pyhra, zum Schulort: keinem, Patronat: Herrschaft Göttweig


Aus dem Dritten Band der „Darstellung des Erzherzogtums Österreich unter der Ens“ von 1836:

Die Herrschaft Wald
Dieselbe ist Ortsobrigkeit in folgenden 21 Ortschaften, nämlich: Durlaß (Klein-), Finsteregg, Fohra, Fohrafeld, Goin (Unter-), Gstätten, Heuberg, Kirchweg, Kollersberg, Kronberg, Kropfsdorf, Maierhöfen, Michelbach (Markt), Michelbach (Rotte), Perersdorf, Perschenegg, Plosdorf, Pyhra (Markt), Wald, Waldhäusl und Windhag.
Sie enthält somit in 357 Häusern 483 Familien, 1115 männliche, 1221 weibliche Personen und 265 schulfähige Kinder, nebst einem Viehstande von 93 Pferden, 403 Ochsen, 770 Kühen, 725 Schafen und 987 Schweinen.
Der herrschaftliche Gründestand beträgt: 793 Joch 94 Quatrat-Klafter Waldungen, 356 Joch 200 Quatrat-Klafter Wiesengründe, 137 Joch 1582 Quatrat-Klafter Gärten, 19 Joch 998 Quatrat-Klafter Gutweiden, und 444 Quatrat-Klafter Weingärten.
Die Lage der ganzen Herrschaft ist größtenteils gebirgig und geht nur östlich vom Markte Pyhra in eine flache Gegend über, welche aber den geringsten Teil ausmacht und ebenfalls von Waldböden umgeben ist. Der Boden ist im Allgemeinen von mittelmäßiger Beschaffenheit und wird nach der gewöhnlichen Wechselwirtschaft bebaut, wobei zwar alle vier Körnerarten, jedoch im Ganzen nicht viel davon gebaut werden.

Kirchweg
Vier Häuser, von denen St. Pölten die nächste Poststation ist. Zur Kirche gehören die nach dem Markte Pyhra, zur Schule nach Kasten. Landgericht, Grundherrschaft, Orts- und Constriptionsherrschaft ist Wald, der Werbbezirk gehört dem Linien-Infanterie- und Regiment Nr. 49.
In 6 Familien werden 16 männliche, 11 weibliche Personen und 2 schulfähige Kinder gezählt; der Viehbestand beträgt 4 Ochsen, 5 Kühe und 12 Schweine.
Die Einwohner sind Waldbauern, deren größte Bestiftung 22 Joch, die kleinste 9 Joch beträgt. Sie bauen alle vier Körnergattungen und etwas Obst, auch wird die Viehzucht, so klein der Betrieb auch ist, doch gut betrieben, und zwar mit Weide und Stallfütterung. Die Gründe sind mittelmäßig, in nassen Jahren gibt es Erdabtragungen, auch schadet bisweilen der Austritt des Perschlingbaches.
Die vier mit Stroh gedeckten Häuser liegen auf einer Anhöhe zwischen Fohrafeld und Furth, und zwar drei beisammen und eines entfernt, unweit davon fliest der Perschlingbach. Bemerkenswertes ist nicht vorhanden.

Postkarte von Fahrafeld aus dem Jahre 1939. Auf der Anhöhe ca. in der Mitte des Bildes sieht man den Kierlinghof.

Aus „Topographie von Niederösterreich“ Band 5, S.161 von 1903:  

Kirchweg:
Rotte in der Katastralgemeinde Weinzettl, Gemeinde Pyhra, Pfarre und Post Pyhra, Gerichtsbezirk und Bezirkshauptmannschaft St. Pölten
Die Häuser liegen vereinzelt am linken Ufer des Perschlingbaches, je nachdem die Rotte den Namen hat, unmittelbar am Bache, eine halbe Stunde südöstlich von Weinzettl. Das Terrain ist eben, zumeist mit Wiesen bedeckt, welche gute Heuernten geben, daneben wird auch genügender Feldbau betrieben. Der Schulort ist eine volle Stunde westlich entlegen, aber auf gutem Feldwege leicht erreichbar.

Grundbuch Hft Wald 192/2 f. 11,12,13:
Kleinweiler Kirchweg nachweislich seit 1718 bis 1848 zur Herrschaft Wald.

Weinzettl:
Katastralgemeinde von Pyhra, zu dem der Ort Kirchweg zugeordnet ist.
Der Weiler Weinzettl wird erstmals 1302/22 in den Göttweiger Urbanen genannt als Vinea bzw. Weinzuerl (Österreichische Urbane III/1 S. 55). Im Urbar 1520 findet man 3 Lehen zu Weintzurl, die 1530 an Wald verkauft werden, schließlich um 1780 im Grundbuch der Hft Thalheim als 3 Halblehen erscheinen.

Brände und Hochwässer

Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Pyhra:
Am 31. Oktober 1926 um 1 Uhr früh sind die dem Wirtschaftsbesitzer Zemek in Kirchweg Nr.2 gehörigen Wirtschaftsgebäude und Stallungen abgebrannt.

Aus der Chronik der FF Fahrafeld:
Am 25. Juni 1969 Brandeinsatz wegen eines Brandes am Dachstuhl beim Neubau
Papousek in Kirchweg.

Am 9. September 1971 in Kirchweg Einsatz wegen eines brennenden Müllhaufens. 6 Mann - 1/2 Stunde

Am 2. Juli 1975 Hochwassereinsatz bei Mailler in Kirchweg

Am 1. August 1975 Hochwassereinsatz bei Rehak in Kirchweg

Am 8. Juli 1997 Hochwassereinsatz im Bereich Berg, Fahrafeld und Kirchweg

Nach vierstündigem Intensivregen trat am 6.7.2009 der ansonst nur sehr wenig wasserführende Burbach in Kirchweg über die Ufer und überschwemmte die Ortsstraße. Einige Keller füllten sich dadurch mit Wasser.

Im Juli 2016 kam es nach nächtlichen heftigen Gewittern gleich zweimal hintereinander, am 25. und am 27., zu Überschwemmungen des Ortes.

text Kirchweg
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Geschichte über den Ort Kirchweg

Der Ort Kirchweg befindet sich im Bezirk St. Pölten und liegt an der Landesstraße L132 zwischen dem Ort Furth (Gemeinde Böheimkirchen) und dem Ort Fahrafeld (Gemeinde Kasten).

 

Aktuelle Zugehörigkeit von Kirchweg:

Gemeinde und Pfarre: Pyhra, Schulsprengel: Kasten (Volksschule Fahrafeld und Michelbach).
Post: Böheimkirchen (Postleitzahl 3071), Telegrafenverwaltung: Kasten (Telefonvorwahl 02744).
Gericht und Bezirkshauptmannschaft: St. Pölten

 

Kirchweg hat 23 Häuser und besteht in der heutigen Form seit den 1960er Jahren.

Davor gab es nur zwei Einzelhöfe mit Neben- bzw. Ausgedingehäuser, die am ehemaligen Weg zur Kirche nach Böheimkirchen lagen:

 

Stolzenhäusl  und
Kirchhof (spätere Bezeichnungen Kiringhof und Kierlinghof). -> siehe auch Hauschronik Kierlinghof

 

In den Pfarrbüchern der Pfarre Pyhra findet man den frühesten Eintrag vom Kirchhof im Jahr 1632.    
Die Erstbesiedelung dieses Gebietes liegt aber schon weit länger zurück.

 

Aus "Fontes rerum Austriacarum, Österreichische Geschichtsquellen, Zweite Abtheilung, Diplomataria et acta"
"Diese weitausgedehnte Waldgegend bei Pira, Heuberg (Huperg) zwischen
den zwei Perschlingbächen war ohne Zweifel ein Erbeigenthum des Bischofs
Altmann, wie aus den Worten : „quicquid sui iuris erat;** sowie in Nr. IX: „in aüodio apud pirieha", zu schliessen ist."

 

Altmann von Passau (* um 1015 in Westfalen; † 8. August 1091 in Zeiselmauer, Niederösterreich) war ein Klostergründer und Bischof der Diözese Passau, der als Heiliger verehrt wird.

 

Anm.: Mit den zwei "Perschlingbächen" ist einerseits der Perschingbach und andererseits der Michelbach gemeint, der früher als der "große Perschlingbach" bezeichnet wurde (siehe auch: Perschlinghof in Fahrafeld Nr. 4).
 

aus dem Buch "Geschichte von Böheimkirchen" von Gerhard Häusler, Seite 80:

"Es ist anzunehmen, dass auch das Hügel- und Bergland südlich von Böheimkirchen im Zug seiner Rodung und Besiedelung durch entsprechende Wege erschlossen wurde. Ein Hinweis darauf wäre der Ortsname Steinabruck bei Kasten (1290/1313 Steinaprucke) und Hochstraß am Hegerberg.
Den frühen urkundlichen Nennungen ist zu entnehmen, dass das Alpenvorland um Böheimkirchen im badenbergischen Hochmittelalter vollständig besiedelt und kultiviert worden ist. Die horstartigen Altsiedlungsräume wurden miteinander verknüpft; von den alten Forsten blieben als geschlossene Waldgebiete nur Schildberg, Haspelwald und Eichberg."

Seite 82:
"Die frühen Nennungen von Michelbach (um 1124), Kasten (1157/63) und Stössing (1200/04) weisen darauf hin, dass auch in den Tälern südlich von Böheimkirchen noch zur Babenbergerzeit Siedlungsmittelpunkte für die fortschreitende Einzelhofsiedlung entstanden. Zwar fallen die meisten Nennungen dieser Einzelhöfe erst ins 14. Jh., doch ist anzunehmen, dass schon im Hochmittelalter hier ein blühendes bäuerliches Hinterland entstand - im Gegensatz zu dem bis in die frühe Neuzeit geschlossenen Forst des landesfürstlichen Wienerwaldes im Osten dehnte sich die Einzelhofsiedlung im Bereich der Perschlingbäche früh zum heutigen Bestand aus.
Für die Intensität der mittelalterlichen Landwirtschaft zeugt die Verbreitung des Weinbaues, der wohl schon in der karolingischen Epoche hier eingeführt wurde und anlässlich der Schenkung eines Weingartens bei Mechters an Göttweig im 11. Jh. erstmals für unser Gebiet zu belegen ist.
Schon im 12 Jh. werden Weingärten zu Zell genannt; der Ortsname Weinzettl (1302/22 Weinzuerl) weist auf die Niederlassung von Winzern hin. Für das erstaunlich weite Vordringen der Rebenkultur in die Täler von Kasten und Michelbach im Spätmittelalter und in der Neuzeit finden sich viele Belege; vielfach sind einstige Weinberge noch an den terrassierten Hängen und Flurbezeichnungen zu erkennen. Seit dem 16 Jh. befand sich der Weinbau in stetigem Rückgang."


Ab dem Jahre 1770 wurden in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie Hausnummern vergeben. Alsbald erhielten auch die Häuser am Kirchweg Nummern. Das Stolzenhäusl die Nummer 1, der Kierlinghof die Nummer 2 und deren zwei Nebenhäuser die Nummern 3 und 4.

 

Aus "Alphabetisches Haupt-Register aller in dem topographischen Post-Lexikon enthaltenen Ortschaften der kais. königl. Erbländer, Dritter Band" von 1808
"Kiringhof, Östereich unter der Enns V.O.W.W.*, ein Dörfchen der Herrschaft Wald und Filiat der Pfarre Pira, nicht weit davon entlegen."

*= Viertel ober dem Wienerwald -> das heutige Mostviertel

Aus "Topographischer Land-Schematismus, oder Verzeichniß aller im aller im Erzherzogtume Österreich unter der Enns befindlichen Ortschaften Band 1" von 1822
von J. W. Steinius
"Kirchweg, Weiler am Mühlbach zwischen Fahrafeld und Furth
Dorf, 4 Häuser, nächste Poststation: St. Pölten, zur Pfarre: Pyhra, zum Schulort: keinem, Patronat: Herrschaft Göttweig"


Aus dem Dritten Band der „Darstellung des Erzherzogtums Österreich unter der Ens“ von 1836:

"Die Herrschaft Wald
Dieselbe ist Ortsobrigkeit in folgenden 21 Ortschaften, nämlich: Durlaß (Klein-), Finsteregg, Fohra, Fohrafeld, Goin (Unter-), Gstätten, Heuberg, Kirchweg, Kollersberg, Kronberg, Kropfsdorf, Maierhöfen, Michelbach (Markt), Michelbach (Rotte), Perersdorf, Perschenegg, Plosdorf, Pyhra (Markt), Wald, Waldhäusl und Windhag.
Sie enthält somit in 357 Häusern 483 Familien, 1115 männliche, 1221 weibliche Personen und 265 schulfähige Kinder, nebst einem Viehstande von 93 Pferden, 403 Ochsen, 770 Kühen, 725 Schafen und 987 Schweinen.
Der herrschaftliche Gründestand beträgt: 793 Joch 94 Quatrat-Klafter Waldungen, 356 Joch 200 Quatrat-Klafter Wiesengründe, 137 Joch 1582 Quatrat-Klafter Gärten, 19 Joch 998 Quatrat-Klafter Gutweiden, und 444 Quatrat-Klafter Weingärten.
Die Lage der ganzen Herrschaft ist größtenteils gebirgig und geht nur östlich vom Markte Pyhra in eine flache Gegend über, welche aber den geringsten Teil ausmacht und ebenfalls von Waldböden umgeben ist. Der Boden ist im Allgemeinen von mittelmäßiger Beschaffenheit und wird nach der gewöhnlichen Wechselwirtschaft bebaut, wobei zwar alle vier Körnerarten, jedoch im Ganzen nicht viel davon gebaut werden."

 

 

Kirchweg 1836
"Vier Häuser, von denen St. Pölten die nächste Poststation ist. Zur Kirche gehören die nach dem Markte Pyhra, zur Schule nach Kasten. Landgericht, Grundherrschaft, Orts- und Constriptionsherrschaft ist Wald, der Werbbezirk gehört dem Linien-Infanterie- und Regiment Nr. 49.
In 6 Familien werden 16 männliche, 11 weibliche Personen und 2 schulfähige Kinder gezählt; der Viehbestand beträgt 4 Ochsen, 5 Kühe und 12 Schweine.
Die Einwohner sind Waldbauern, deren größte Bestiftung 22 Joch, die kleinste 9 Joch beträgt. Sie bauen alle vier Körnergattungen und etwas Obst, auch wird die Viehzucht, so klein der Betrieb auch ist, doch gut betrieben, und zwar mit Weide und Stallfütterung. Die Gründe sind mittelmäßig, in nassen Jahren gibt es Erdabtragungen, auch schadet bisweilen der Austritt des Perschlingbaches.
Die vier mit Stroh gedeckten Häuser liegen auf einer Anhöhe zwischen Fohrafeld und Furth, und zwar drei beisammen und eines entfernt, unweit davon fliest der Perschlingbach. Bemerkenswertes ist nicht vorhanden."

 

Postkarte von Fahrafeld aus dem Jahre 1939. Auf der Anhöhe ca. in der Mitte des Bildes sieht man den Kierlinghof.

 

Aus „Topographie von Niederösterreich“ Band 5, S.161 von 1903:  

Kirchweg:
"Rotte in der Katastralgemeinde Weinzettl, Gemeinde Pyhra, Pfarre und Post Pyhra, Gerichtsbezirk und Bezirkshauptmannschaft St. Pölten
Die Häuser liegen vereinzelt am linken Ufer des Perschlingbaches, je nachdem die Rotte den Namen hat, unmittelbar am Bache, eine halbe Stunde südöstlich von Weinzettl. Das Terrain ist eben, zumeist mit Wiesen bedeckt, welche gute Heuernten geben, daneben wird auch genügender Feldbau betrieben. Der Schulort ist eine volle Stunde westlich entlegen, aber auf gutem Feldwege leicht erreichbar.

Grundbuch Hft Wald 192/2 f. 11,12,13:
Kleinweiler Kirchweg nachweislich seit 1718 bis 1848 zur Herrschaft Wald."

Weinzettl:
"Katastralgemeinde von Pyhra, zu dem der Ort Kirchweg zugeordnet ist.
Der Weiler Weinzettl wird erstmals 1302/22 in den Göttweiger Urbanen genannt als Vinea bzw. Weinzuerl (Österreichische Urbane III/1 S. 55). Im Urbar 1520 findet man 3 Lehen zu Weintzurl, die 1530 an Wald verkauft werden, schließlich um 1780 im Grundbuch der Hft Thalheim als 3 Halblehen erscheinen."

 

Brände und Hochwässer

 

Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Pyhra:
"Am 31. Oktober 1926 um 1 Uhr früh sind die dem Wirtschaftsbesitzer Zemek in Kirchweg Nr.2 gehörigen Wirtschaftsgebäude und Stallungen abgebrannt."

 

Aus der Chronik der FF Fahrafeld:
"Am 25. Juni 1969 Brandeinsatz wegen eines Brandes am Dachstuhl beim Neubau
Papousek in Kirchweg.

 

Am 9. September 1971 in Kirchweg Einsatz wegen eines brennenden Müllhaufens. 6 Mann - 1/2 Stunde

 

Am 2. Juli 1975 Hochwassereinsatz bei Mailler in Kirchweg

 

Am 1. August 1975 Hochwassereinsatz bei Rehak in Kirchweg

 

Am 8. Juli 1997 Hochwassereinsatz im Bereich Berg, Fahrafeld und Kirchweg"

Nach vierstündigem Starkregen trat am 6.7.2009 der ansonst nur sehr wenig wasserführende Burbach in Kirchweg über die Ufer und überschwemmte die Ortsstraße. Etliche Keller mussten danach ausgepumpt werden.

 

Im Juli 2016 kam es nach nächtlichen heftigen Gewittern gleich zweimal hintereinander, am 25. und am 27., zu Überschwemmungen des Ortes.

 

 

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